Yashica Auto Focus


Es war ein Spontankauf auf den Schwabinger Hofflohmärkten - weil ich nun mal kaum an einer alten Kamera vorbeigehen kann, die irgendwo auf einem Wühltisch zwischen altem Kinderspielzeug und angestaubten IKEA-Gläsern ihr trauriges Dasein fristet. Und für zehn Euro war sie nicht gerade teuer, das ehemalige Wunderwerk japanischen Kamerabaus, das seine bahnbrechende Eigenschaft stolz auf seiner Vorderseite verkündet: "AUTO Focus"!


Wenn das mal nichts ist! Nie wieder mühevoll winzige Entfernungsmesserflecken zur Deckung bringen oder mittels hochklappbarer Lupen auf schlecht erleuchtete Mattscheiben starren, sondern am laufenden Band perfekt scharfgestellte Fotos produzieren ... so oder ähnlich mögen die ersten Käufer von Kameras wie der Yashica AUTO Focus gedacht haben. Heute, wo Kameras mit Hunderten von Autofocussensoren werben, mutet einem diese Hoffnung noch viel nostalgischer an als - zum Beispiel - das Handling einer Schraubgewinde-Leica aus den 1930er-Jahren.


Meinem Spontankauf folgte dann auch gleich ein spontaner Kameratest - die Yashica mutete mir noch recht funktionstüchtig an, und so konnte ich es einfach nicht erwarten, an diesem sonnendurchfluteten Frühsommersamstag meinen ersten Film mit der Yashica zu belichten. Möglicherweise wird der Fujicolor 200, den ich mir zusammen mit zwei AA-Batterien im nächsten Drogeriemarkt kaufte, auch der letzte gewesen sein, den ich jemals in diese Kamera einlege, denn der Zahn der Zeit hat ihr wohl doch mehr zugesetzt als ihr recht ordentlich erhaltenes Kunststoffgehäuse auf den ersten Blick vermuten ließ. 


Meinen ausführlicheren Test der Kamera kann man hier lesen, deshalb an dieser Stelle nur so viel: Die automatische Belichtung der Kamera ist eigentlich okay, auch wenn sie selbst an einem sonnigen Nachmittag in schattigen Nebenstraßen mittels einer roten Leuchtdiode im Sucher signalisiert, dass die Yashica aufgrund angeblichen Lichtmangels nicht gewillt ist, ein Foto zu machen. Diese etwas pessimistische Einschätzung erklärt sich aus der Tatsache, dass die Kamera über keine langsamere Verschlusszeit als 1/60 s verfügt, was ihr bei einer maximalen von 2.8 nicht gerade einen Preis als Low-light-Champion gewinnen kann. Immerhin verfügt die AUTO Focus über einen eingebauten Blitz, der einem nach längerer Ladezeit seines Kondensators das Foto schließlich doch noch ermöglicht, aber beim namensgebenden Autofokus sucht man solche Hintertürchen vergebens. Der lässt sich weder abschalten noch austricksen, und das ist leider gar nicht gut. 

Der erste Autofocus in einer Amateurkamera ist nämlich nicht gerade ein zuverlässiger Geselle. Er gibt nach dem Druck auf den Auslöser zwar durch ein laut vernehmbares mechanisches Schnarren kund, dass da ein wie auch immer gearteter Mechanismus zu Gange ist, aber ob er seiner Bestimmung auch wirklich nachgekommen ist und präzise scharfgestellt hat, erfährt man leider erst, wenn man die entwickelten Bilder in Händen hält. 


Von den 36 Aufnahmen meines Testfilms war gut die Hälfte grob unscharf, was bestimmt an irgendeinem Defekt des Scharfstellmechanismus lag. Andererseits brachte die Kamera bei der anderen Hälfte recht passable Ergebnisse zustande, die aufgrund des 38mm Bildwinkels und der Tatsache, dass das Yashinon ein Dreilinser ist, einen nicht unsympathischen eigenen Charakter haben. Dem Grund für die Ausfälle der Kamera bin ich bis heute nicht nachgegangen, und so sehr ans Herz gewachsen, dass ich sie irgendwo zum Reparieren gebe, ist mir die Yashica nun auch wieder nicht. Immerhin war es recht interessant zu sehen, dass es von den Anfängen der mechanischen Scharfstellung bis zu den heutigen Autofocusboliden mit automatischer Augenerkennung und Motivverfolgung ein langer und beschwerlicher Weg gewesen sein muss. 

Yashica Auto Focus


I bought this camera spontaneously at a garage sale in my neighbourhood because i cannot pass an old camera that lies on a trestle table between dusty old glasses and discarded children's toys. For 10 € it was kind of a bargain too, considering that this camera once must have been a marvel of japanese engineering that bloats out it's most characteristic feature in garish white letters on a black plastic body: "AUTO focus"!


Wow! If that is nothing to shout about! Never again i have to stare at fading little rangefinder patches or try to focus a shady picture on a dim, coarse ground glass. Hazzle-free razor sharp pictures in a jiffy ... go for them!

Those may have been the thoughts of the first owners of cameras like the Yashica AUTO focus. Nowadays, when cameras are boasting hundreds of auto focus sensors this hope seems as old fashioned  the handling of a camera like a Barnack Leica from the 1930ies.


Having bought the camera that looked like it could properly funktion once i had provided it with two fresh AA batteries, i decided to use the sunny summer saturday for an impromptu camera test. I went into a drug store, got the batteries and a roll of Fujicolor 200 and brought the Yashica back to life. 


Within an hour or two i had taken 36 pictures and i must admit i had fun doing so. The little camera performed as i guess it was supposed to - i pressed the button, the Yashica did the rest. It focussed with a mechanical whirr of it's lens, clicked the shutter and refused to take pictures when it decided the light was too low for a proper exposure. That happened quite often, even on that bright, sunny afternoon. I only had to point the camera at the shades  in a narrow side street and a red LED in the finder signalled that the shutter button of the Yashica could not be pressed. 

This refusal to work could be overcome with a trick, though. When the camera thought the light was too low for f 2.8 and 1/60 s, the slowest time the shutter of the Yashica is capable of, i could switch on the built in flash and once it's capacitor was fully loaded i was able to take the photograph.


For the auto focus on the other hand the Yashica does not offer a work-around. It is always on and there is no manual way to override it. There is a focus lock, a big red rimmed button on the right side of the lens with which you can focus the camera before actually shooting the picture, but it also depends on the auto focus mechanism which is the only way to bring the lens of the Yashica into a different position than close-up which oddly enough is the distance it defaults to. 


And this focusing mechanism unfortunately is not really reliable. About half of the 36 pictures of the roll i shot were grossly out of focus while the others were okay, but there was no way to tell whether the camera had focused properly before i had scanned the developed film. 

The photos that were in focus looked okay, and i liked the 38mm focal length and the three-element lustre of the Yashica lens. 


Until now i have not endeavoured to find out the reason for the camera's malfunctions and i think the first film i put into it will also be the last i shot with this hot shit of times past. As a photographer that prefers manual focus lenses even on an autofocus champion as sophisticated as the Sony a7RIII i guess i have no real use for a this feature, even if it is as ancient a contraption as in the Yashica AUTO focus.